Appell für sozialen Zusammenhalt und Miteinander in der Arbeitswelt
Stelzer erinnert am Tag der Arbeit daran, dass Oberösterreichs Erfolgsweg immer ein Weg der Gemeinsamkeit, des Zusammenführens und des Miteinanders gewesen ist. Dieser Weg habe Oberösterreich zu einem starken Arbeitsplatzstandort gemacht und müsse daher weiter der Weg Oberösterreichs bleiben. Wichtig sei daher auch, als Gesellschaft immer gemeinsam in die Zukunft zu gehen und niemanden zurückzulassen: „Soziale Politik heißt für uns: Halt geben und auch Mut machen. Netze spannen und Gehen lernen. Das ist unser Weg des Zusammenhaltens für Oberösterreich.“
„Noch stärker entlasten und keinesfalls zusätzlich belasten.“
Vor dem Hintergrund der steigenden Preise, schlägt Stelzer heute weitere Entlastungen und die Verschiebung von Belastungen vor: „Wenn sich die unsicheren Energiemärkte in den nächsten Wochen nicht beruhigen, dann darf es darauf nur eine Antwort geben: Noch stärker entlasten und keinesfalls zusätzlich belasten. Falls die Energiepreise nicht rasch wieder auf ein sozial verträgliches Niveau kommen, bin ich der Meinung, dass die in Österreich bisher geplanten Belastungen durch neue CO2-Abgaben verschoben werden sollen.“
Oberösterreich-Plan legt Basis für den Weg in die Zukunft
Stelzer geht auch auf das verbreitete Gefühl ein, dass vieles nicht mehr so sein werde wie vor Corona und dem Angriffskrieg Russlands. Diese Ereignisse würden viele unsicher, mutlos und teils orientierungslos machen. Stelzer sieht es daher als Aufgabe der Politik, Mut und Zuversicht zu säen und das Vertrauen zu stärken:
Dafür braucht es eine verantwortungsvolle Politik, die Antworten gibt: Entschlossen, klar und sauber. Der Oberösterreich-Plan ist unsere entschlossene Antwort, mit der wir 1,2 Mrd. Euro investieren. Dieses Kraftpaket legt die Basis für Oberösterreichs Weg in die Zukunft.
Gas-Stopp würde auch Umwelt-Vorreiter massiv betreffen
Ein Thema des Besuches ist auch der drohende Gas-Stopp: „Natürlich höre auch ich die Rufe nach einem sofortigen Gas-Stopp, die ich aus moralischer Sicht verstehe. Aber bei all dem Leid, das in der Ukraine angerichtet wird, müssen wir trotzdem immer auch den Blick auf das haben, was für unser Land wichtig ist. Wer heute den Gashahn zudreht, ruiniert den Industriestandort und löst bei uns Massenarbeitslosigkeit aus“, warnt Stelzer.
Dies wird auch beim Lokalaugenschein in Nettingsdorf sichtbar. Smurfit Kappa ist wie viele oberösterreichische Betriebe sehr energieintensiv. Der europaweite Vorreiter in Sachen Energieeffizienz wurde mehrfach als Klima- und Umweltvorreiter ausgezeichnet. Und dennoch: „Würde es zu einem Gas-Stopp kommen, würde die Produktion je nach Intensität weitgehenden stillstehen und hätte damit auch weitreichende Auswirkungen auf die hier beschäftigten 360 Mitarbeiter“, berichtet Stelzer.
CEO Hochrathner: „Gaslieferstopp würde zu Produktionsstopp und zum Ausfall wichtiger Lieferketten führen.“
CEO Mag. Günter Hochrathner von Smurfit Kappa Nettingsdorf streicht die Energieeffizient des Standorts hervor: „Trotz der jahrelangen Bemühungen unsere Energieeffizienz zu verbessern und wir zum Großteil unsere Energie selbst erzeugen, sind wir zu einem nicht unerheblichen Teil auf die Lieferung von Gas angewiesen.“
Zudem warnt Hochrathner heute vor den Folgen eines Gas-Stopps: „Ein Gaslieferstopp würde zu einem Produktionsstopp und zum Ausfall wichtiger Lieferketten führen. Mit unserer Verpackung werden Güter des täglichen Bedarfs wie beispielsweise Lebensmittel und Medikamente verpackt. Insofern zählen wir uns zu den systemrelevanten Betrieben.“
Verfahrensbeschleunigung zum Ausbau erneuerbarer Energien gefordert
Wichtig sei daher, die große Abhängigkeit von Gas dringend zu reduzieren. Stelzer bekräftigt heute einmal mehr sein Vorhaben, dafür auch weiter in Umwelttechnik zu investieren und den Ausbau erneuerbarer Energien noch stärker voranzutreiben. „Da erwarte ich mir allerdings auch, dass wir dafür die notwendigen Voraussetzungen bekommen und die Verfahren beschleunigt werden“, betont Stelzer.
Abschließend appelliert Stelzer, am Staatsfeiertag das zu schätzen, was über Jahrzehnte hinweg gemeinsam von Arbeitgebern und Arbeitnehmern erreicht und auch geerbt wurde: Frieden, Aufschwung und Wohlstand. Denn:
Frieden ist nicht selbstverständlich. Umso kostbarer ist es, gemeinsam in Frieden arbeiten, wirtschaften und gut leben zu können