Das Agrarbudget beinhaltet durch die Kofinanzierung europäischer Programme wie des Umweltprogramms, des Ausgleichs für die Bergbäuerinnen und Bergbauern und der Investitionsförderung große Ausgabenblöcke, die für die landwirtschaftlichen Betriebe sehr wichtig sind. Zusätzlich setzen wir im eigenen Wirkungsbereich unter anderem mit der Dürreversicherung und der agrarischen Forschung bewusst Schwerpunkte. Es freut mich sehr, dass auch diese zukunftsweisenden Maßnahmen finanziell abgesichert sind.
Umweltprogramm & Maßnahmen zur Sicherstellung der flächendeckenden Bewirtschaftung
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Umweltprogramm (ÖPUL)/oberösterreichische Grünlandprogramm: 2018 haben im ÖPUL 6.434 Betriebe insgesamt 6,731 Mio. Euro Landesmittel als Top-up für das gesonderte oberösterreichische Grünlandprogramm erhalten. Hier werden 70 Euro pro Hektar Grünland zusätzlich vom Land Oberösterreich gewährt, um die Grünlanderhaltung sicherzustellen.
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Ausgleichszulage bzw. die Bergbauernförderung: Oberösterreich gewährt hier neben der Ausgleichszulage ein sogenanntes Top-up. 12.848 Bergbauernbetriebe der Erschwerniskategorien 1 bis 4 haben in der Ausgleichszulage insgesamt zusätzlich 4,676 Mio. Euro als Top-up erhalten.
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Ausbau der Versicherungsmodelle für die Landwirtschaft: Aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels auf die heimische Land- und Forstwirtschaft sowie die Bedeutung der Tiergesundheit wurden die Versicherungsmöglichkeiten massiv ausgebaut. Dies stärkt die Eigenverantwortlichkeit der Betriebe und schützt vor existenzbedrohenden Krisen.
Landwirtschaftliche Investitionsförderung für zukunftsfähige Betriebe
Die Investitionsfreudigkeit der oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern ist nach wie vor ungebrochen. Bis zum 14. Oktober 2019 wurden in der laufenden Förderperiode Ländliche Entwicklung 2014-2020 bereits 14.529 Projekte im Bereich Investitionen in die landwirtschaftliche Erzeugung bewilligt. Die Nettokosten betragen 770 Mio. Euro und der Förderbetrag 186 Mio. Euro.
Forstliche Förderung nimmt an Bedeutung zu
- Im Forstbereich wurden in der aktuellen Förderperiode 2014-2020 bisher insgesamt 3.009 Anträge mit einer Fördersumme von 11,5 Mio. Euro gestellt. 5,59 Mio. Euro wurden bereits ausbezahlt.
- Die Anzahl der Förderungsanträge hat sich 2018 gegenüber dem Jahr 2017 um 120 Prozent gesteigert.
- 2019 ist eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. Die meisten Förderanträge wurden im Bereich Waldbau gestellt (2.182 Anträge) und hier wiederum bei der Wiederaufforstung.
Schwerpunkt der forstlichen Förderung:
- Bekämpfung der Käferkalamität und die Wiederaufforstung der Kahlflächen.
- Forststraßenbau zur Aufarbeitung des Schadholzes
- Erstellung von Waldwirtschaftsplänen, waldökologische Maßnahmen und Saatgutbeerntungen.
- Saatgutbeerntungen
Erfolgreiche Regionalentwicklung in Oberösterreich durch LEADER
- Mehr als 1.000 Regionalprojekte wurden von den 20 Leader-Regionen bereits beantragt.
- Im Durchschnitt wurden 52 Projekte pro Leader-Region eingereicht bzw. verwirklicht.
- Insgesamt wurden damit Investitionen von 67 Mio. Euro ausgelöst. Die Förderung beträgt 40 Mio. Euro. 85 Prozent der Mittel sind bereits durch Einreichungen gebunden.
- Auch 2020 wird sich die Regionalentwicklung erfolgreich in den Regionen fortsetzen.
Bienenzentrum Oberösterreich
Die Landesregierung hat 2017 beschlossen, ein unabhängiges und weisungsfreies Bienenzentrum bei der Landwirtschaftskammer für Oberösterreich einzurichten, das sich an folgenden Zielen orientiert:
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unabhängige Beratung, Bildung, Information und Wissensvermittlung zu den Themen Bienen und Biodiversität;
- Bereitstellung fachlicher Expertise zu Bienen und Biodiversität im Kontext der Lebensraumgestaltung;
- Aktivitäten für allgemeinbildende Schulen in der Vermittlung der Bedeutung und der Zusammenhänge von Umwelt, Natur, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft am Beispiel Biene;
- positive und motivierende Kommunikation nach innen und außen;
- Vernetzung auf europäischer Ebene zur Erschließung von neuem Wissen und aktuellen Erkenntnissen;
- Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Imkerei;
- Ansprechen von an den Themen „Bienen und Biodiversität“ interessierten Bevölkerungskreisen.
Agrarisches Schulwesen
Im Jahr 2020 sind für die Ausbildungen im agrarischen Schulbereich wieder rund 25 Mio. Euro vorgesehen. Diese Kosten werden zwischen Bund und Land aufgeteilt.
Die Auslastung und Schüleranmeldungen entwickeln sich sehr positiv. Besonders geschätzt wird in den Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen der Praxisunterricht und die Vermittlung breit gefächerter Kompetenzen, die im neuen Lehrplan noch gestärkt wurden.
Der agrarische Lehrgang an der FH in Oberösterreich mit Bachelorabschluss wird aus dem Agrarbudget mit einer Mio. Euro im Jahr 2020 und 1,3 Mio. Euro im Jahr 2021 unterstützt.
Landesveterinärdienst für höchste Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit
Das für den Veterinärbereich zur Verfügung stehende Budget beläuft sich im Jahr 2020 auf 10,62 Mio. Euro und steigert sich 2021 auf 10,65 Mio. Euro (2019: 10,22 Mio. Euro). Die größten Ausgabenblöcke dabei sind der Tiergesundheitsdienst mit 1,4 Mio. Euro, die Trinkwasserförderung mit 350.000 Euro und die Schlacht- und Fleischuntersuchung durch amtliche Tierärzte.
Gemeinsame Agrarpolitik 2021-2027
Intensiv beschäftigen wird die Agrarpolitik im Jahr 2020 die Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarreform. Ein großes Thema ist hier die nach wie vor offene Finanzierung des EU-Agrarbudgets.
Der Mehrjährige Finanzrahmen der Europäischen Union soll voraussichtlich im 1. Halbjahr 2020 beschlossen werden. Im Anschluss daran soll es auch die entsprechenden finanziellen Zusagen für das EU-Agrarbudget geben.
Derzeit ist trotz Erhöhung des gesamten EU-Budgets im Agrarbereich eine Kürzung geplant.
Strategieprozess Zukunft Landwirtschaft 2030
Das Land Oberösterreich hat im Juni einen Strategieprozess zur Zukunft Landwirtschaft 2030 gestartet. Bei insgesamt sieben Dialogplattformen in den agrarischen Bildungszentren werden die verschiedensten Themen der Land- und Forstwirtschaft durchdiskutiert. Dabei geht es um Themen wie Ernährungssicherheit, Wertschöpfung durch Wertschätzung, Landwirtschaft 4.0., Markpolitik, Direktvermarktung, Biolandbau.