Vor einigen Jahren war es für Laien mit wenigen Handgriffen noch möglich, bei Handys, elektrischen Zahnbürsten oder anderen Kleingeräten defekte Akkus oder Leuchtmittel selbst zu tauschen. Das ist heute auf Grund der technischen Weiterentwicklung nicht mehr möglich.
Um für Konsumentinnen und Konsumenten die Kaufentscheidung ähnlich des EU-Energielabels (A bis G) zu erleichtern, tritt die OÖVP für eine verpflichtende Kennzeichnung der Reparaturfreundlichkeit von Elektro-Kleingeräten in Form eines einfachen Ampelsystems ein. Das ist ein ökologischer Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und bietet unseren heimischen Betrieben Möglichkeiten mit ihren Innovationen am weltweiten Markt noch erfolgreicher zu sein.
Oberösterreich ist, wie in so vielen Bereichen, Vorreiter als starke Wirtschaftsregion im Herzen Europas. Wir wollen uns mit dieser Initiative aktiv in die Gestaltung der EU einbringen. Ich sehe auch für unsere heimischen Unternehmen gute Möglichkeiten hier mit Innovationsgeist und Ideen zu punkten.
Ich stehe für einen Gleichklang von Konsumenten und der Wirtschaft. Die EU-Wahl ist auch eine Richtungsentscheidung ob sich ‚made in EU‘ im Kampf gegen ‚made in China‘ beweisen kann. Der europäische Wirtschaftsstandort kann mit der Qualität der Produkte erfolgreich sein – dazu braucht es Regelungen mit Hausverstand, die wie das EU-Repair-Siegel Vorteile für die Menschen und für die Betriebe bringen.
Reparieren statt Wegwerfen – das schont die Umwelt und die Geldbörse. Als Landtag wenden wir uns an die EU-Institutionen, hier eine leicht verständliche Kennzeichnung einzuführen. Verbraucher sollen so rasch erkennen können, ob man das Gerät im Bedarfsfall selber einfach auf Vordermann bringen kann oder ob es dazu eine teure Fachwerkstätte braucht.
Bewertungskriterien des EU-Repair-Siegels laut OÖVP-Forderung
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Zugang zu Reparaturanleitungen
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Verfügbarkeit von Ersatzteilen
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keine Notwendigkeit von Spezialwerkzeug bzw. Zugang zu Spezialwerkzeug
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Bevorzugung von leicht zu lösenden Verbindungen (Schraub- vor Klebeverbindungen, Steck- vor Lötverbindungen,…)
- Austauschmöglichkeit von Verbrauchsteilen (Akku, Leuchtmittel,...)
- kostengünstige Austauschprogramme durch Hersteller bzw. Importeure
EU-Repair-Siegel soll Abfall vermeiden und Kreislaufwirtschaft fördern
Im Interesse einer funktionierenden Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft ist eine möglichst lange Nutzungsdauer von Produkten und eine nach dieser Nutzungsdauer ökologische Verwertung anzustreben. Darüber hinaus kann ein erheblicher Teil der für Herstellung, Transport, Lagerung und Entsorgung notwendigen Energie („graue Energie“) eingespart werden. Diese Ziele sollen im Interessensausgleich zwischen Konsumenten und Produzenten zum Vorteil beider erreicht werden. Die angestrebte, verpflichtende Kennzeichnung der Reparierfreundlichkeit von Elektro-Kleingeräten würde eine Win-Win-Situation für Umwelt, Wirtschaft und Konsumenten darstellen.
Die in der Neuregelung der Ökodesign-Richtlinie fixierte verpflichtende Bereitstellung von Ersatzteilen durch Hersteller und Importeure ist ausdrücklich zu begrüßen.
Landtagsinitiative an EU-Parlament, Rat und Kommission
Die OÖVP bringt im Landtag einen Initiativantrag für ein europaweites Label zur Information über die Reparaturfreundlichkeit von Elektro-Kleingeräten (Repair-Siegel) ein. Dieser Vorstoß, der am 23. Mai 2019 beschlossen werden soll, richtet sich an die gesetzgebenden Gremien der Europäischen Union: Europäisches Parlament, Europäische Kommission und Rat der Europäischen Union.