In seiner Eröffnungsrede berichtete der Landeshauptmann, dass er aus vielen Gesprächen und Kontakten mit Bürgerinnen und Bürgern klar sehe, wie es den Landsleuten im Alltag derzeit gehe: „Vieles worauf wir uns stützten, ist ins Wanken gekommen, unklar und unsicher. Ein unbeschwertes ‚Weiter-so‘ ist denkunmöglich geworden“, so Stelzer. Aber gerade da gehe es um den Blick und Schritt voraus, um auch wieder Tritt zu fassen. „Mein Anspruch ist, dass wir aus dem Umbruch einen Aufbruch machen. Dafür müssen wir heute unseren Blick dorthin richten, wo morgen und übermorgen die Chancen liegen werden“, bekräftigt Stelzer.
Sicherstellung von Notwendigen hat Vorrang
Zukunft steht für den Landeshauptmann im derzeitigen globalen Umfeld zunächst einmal für die Sicherstellung von Dingen, die gerade in Oberösterreich über Jahre als selbstverständlich galten: Frieden, Stabilität, Auskommen mit dem Einkommen, Gesundheit, leistbaren Strom und eine warme Wohnung. „Wir leben aktuell in Zeiten der Notwendigkeiten, aus denen dann wieder neue Möglichkeiten der Zukunft erwachsen werden. Jetzt heißt es für uns alle vorrangig: Frieden erreichen für Europa und helfen, unterstützen und da sein. Vor allem auch dort, wo Menschen existenzielle Sorgen rund um ihren Betrieb oder Arbeitsplatz haben“, so Stelzer.
LH Stelzer fordert vom Bund rasche und wirksame Hilfe für heimische Betriebe
Es gebe bereits zahlreiche Unterstützungsleistungen der Bundes- und Landesregierung. „Aber wir werden mehr tun müssen, damit Oberösterreich das bleiben kann was es ist, was uns ausmacht: Ein Land der Arbeit und Wirtschaft. Wer jetzt nicht auch rasch unseren Betrieben hilft, damit sie sich weiter auch international auf den Weltmärkten durchsetzen können und damit ihre Arbeitsplätze hier sichern, der riskiert den Verlust vieler Arbeitsplätze, der riskiert auch den sozialen Zusammenhalt hier bei uns“, fordert LH Stelzer rasche und wirksame Hilfe der Bundesregierung für die heimischen Betriebe.
„Russland wird in keiner Frage mehr ein verlässlicher Partner sein.“
Stelzer fand auch deutliche Worte gegen den Kriegstreiber Russland: „Auch wenn hoffentlich bald wieder Frieden herrscht, wird Russland wohl in keiner Frage mehr ein verlässlicher Partner sein – schon gar nicht in der Energielieferung.“ Umso wichtiger ist für Stelzer daher jetzt die Sicherstellung der nötigen Energie, der Vollausbau der erneuerbaren Energien und das Erreichen der Klimaneutralität Oberösterreichs bis 2040.
Werte machen Land der Möglichkeiten erst möglich
Der Landeshauptmann strich in seiner Rede auch Werte heraus, welche die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher auszeichnen: „Leistung, Weltoffenheit, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt. Diese Werthaltungen machen Oberösterreich aus. Diese Werthaltungen werden Oberösterreich wieder stark machen und machen unser Land der Möglichkeiten erst möglich.“
„Tun wir jetzt das Notwendige, um bald neue Möglichkeiten zu haben.“
„Wir sind eine starke, demokratische Gemeinschaft, die leistungsfähig ist, aber auch darauf aufbaut, dass jede und jeder, in der Demokratie nicht nur ihre und seine Rechte in Anspruch nimmt, sondern auch ihren und seinen Teil der Verantwortung einbringt“, fordert Stelzer ein. Und weiter: „Wir brauchen das gemeinsame Eintreten für Werte und Demokratie, das Bekenntnis zu unseren Sicherheitskräften, den Zusammenhalt und die Bereitschaft zu Hilfe in schwierigen Zeiten. Wir brauchen auch gemeinsame Anstrengungen in Zivilschutz, Krisenvorsorge und Energiesparen“, betont Stelzer. „Tun wir also jetzt gemeinsam das Notwendige, um dann bald gemeinsam auch wieder die Frischluft neuer Möglichkeiten genießen zu können.“
Impulsvorträge für Ideen und Visionen für ein Land der Möglichkeiten
Mit vier Impulsvorträgen mit einem bewussten Blick über den Tellerrand wurden auch heuer Ideen und Visionen eingeholt, um Oberösterreich zu einem Land der Möglichkeiten zu machen.
- Ilaria Hoppe, Kunstprofessorin der kath. Privatuniversität Linz mit einem Faible für Graffiti, sprach darüber, wie Kunst die kreative Power der Arbeitswelt beflügeln kann: „Kreativität ist der Motor der Innovation.“
- Der Direktor am European Institute of Innovation & Technology in Budapest, Martin Kern, sprach über Innovationen in der Zukunft und die europäische Forschungszusammenarbeit: „Fortschritt braucht Vernetzung auf allen Ebenen.“
- Der Medizinphysiker am KUK, Raimund Kleiser, machte live auf der Bühne die Entstehung von Wissen und Gefühlen in einem menschlichen Hirn am Bildschirm ersichtlich: „Ich verfolge mit Ihnen den Weg der Gedanken durch die Weiten des menschlichen Gehirns.“
- Claudia Kessler, Initiatorin der „Ersten deutschen Astronautin“ und Luft- und Raumfahrttechnikerin, will schon bald mit der ersten deutschen Frau im Weltall Geschichte schreiben: „Der Blick von ganz weit oben hilft uns das große Ganze besser zu verstehen.“